Über uns
Wer wir sind und was wir wollen:
Wir sind die Sozialen in der CDU
Die Sozialausschüsse der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) sind der organisa-torische Zusammenschluß von christlich-demokratischen Arbeitern, Angestellten und Beamten. In der CDU vertreten wir die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Zweck des Zusam-menschlusses ist es, Einfluß auf das politische Leben nach den Grundsätzen der christlich-sozialen Idee zu nehmen und dazu beizutragen, eine Gesellschaftsordnung auf der Grundlage der sozialen Gerechtigkeit und der demokratischen Teilhabe zu verwirklichen.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Ziel und Inhalt politischen Handelns kann nur der Mensch sein. Die CDA nimmt das „C“ in ihrem Namen ernst und tritt für das christliche Menschenbild ein: Der Mensch ist Person und somit gleichzeitig Individuum und Teil der Gesellschaft. So steht für uns der Mensch auf allen Ebenen des politischen Handelns im Mittelpunkt. Politik kann die Verantwortung des einzelnen nicht ersetzen. Sie legt Rahmenbedingungen fest, in denen der Einzelne sein Leben gestaltet. Dies geht nur auf der Grundlage eines gesellschaftlichen Konsenses, einer gewachsenen Sozialkultur. Grundkonsens und Rahmenbedingungen einer Gesellschaft bedingen einander.
Die christlich-soziale Leitidee
Die christlich-soziale Idee beruht auf den gleichwertigen Prinzipien der Freiheit und der Gerechtigkeit. Wir wollen die Spannung dieser beiden Prinzipien aushalten und fruchtbar machen. Freiheit total be-deutet den Sieg des Stärkeren über die Schwächeren. Die Ellbogengesellschaft der sozialen Kälte wäre die Folge. Gerechtigkeit total bedeutet die Lähmung von Kreativität und Individualismus. Im kollektiven Perfektionismus könnte niemand mehr richtig atmen. Die Politik der CDA orientiert sich an den Grundprinzipien der christlichen Soziallehre (Personalität, Subsidiarität, Solidarität).
Aus diesen grundsätzlichen Aussagen haben sich politische Ziele der CDA ergeben:
Die Politik der CDA wird bestimmt von Solidarität und Toleranz. Auch das ist ein Spannungsfeld: Solidarität total geht wie eine Dampfwalze über die Interessen und Bedürfnisse anderer hinweg. Tole-ranz total landet in der Unverbindlichkeit, wo sich niemand mehr einsetzt. Wir wollen die Spannung zwischen Solidarität und Toleranz aushalten und fruchtbar machen. Ohne Solidarität, ohne Zusam-menhalten und Zusammenarbeiten läßt sich nichts politisch durchsetzen, fehlt der lange Atem, auch über Mißerfolge und Niederlagen hinweg politische Ziele konsequent anzusteuern. Ohne Toleranz kann das Salz der Kritik nicht fruchtbar werden, fehlt der Blick über den Zaun, haben Außenseiter und unkonventionelle Ideen keinen Raum. Erst in der Spannung beider politischen Tugenden wird eine politische Gemeinschaft kreativ, erfolgreich – und menschlich sympathisch. In der CDA hat niemand die Weisheit für sich allein gepachtet. Autorität hat das bessere Argument, nicht das höhere Amt.
Die Politik der kleinen Schritte
Politik aus christlicher Verantwortung ist eine Politik der tausend kleinen Schritte. Denn wir wollen, daß die Gesellschaft mit einer Vielfalt von Möglichkeiten und Angeboten auf die Vielfalt der Bedürfnisse der Menschen antwortet. Ziel ist die ständige Weiterentwicklung der Gesellschaft. Unser Bild vom Menschen verbietet eine Politik der Holzhammer-Reformen, bei der die Menschen nicht mehr mitkommen. Von einer „Knall-auf-Fall-Politik“, die vom Zeitgeist getrieben meint, ohne Kompaß auskommen zu können, bleibt meistens nur der große Knall übrig. Unsere Politik der kleinen Schritte wird partnerschaftlich von unten entwickelt und nicht autoritär von oben verordnet. Hier kann jeder mitdenken, mitentscheiden, mitverantworten. Politik aus christlicher Verantwortung will, daß die Betrof-fenen die Entscheidungen mitbestimmen, die sie betreffen.
Der Mut zum Konflikt
Konflikte sind Chancen für den Fortschritt. Wer verändern will, muß bereit sein, die Konflikte auszu-tragen, die damit verbunden sind. Das fängt für uns in der CDA an: Die Arbeitnehmerschaft ist heute so differenziert, daß Einmütigkeit der Meinungen und Lösungen selten ist. Spannung der Diskussion, Streit der Meinungen sind keine Schwäche, sondern Stärke. Wer hier den Konflikt und Meinungsstreit als Schwächung diffamiert, will wahrscheinlich in Wirklichkeit einen Mechanismus der Einmütigkeit, in dem die Mehrheit die Minderheit unterbügelt. Einmütigkeit und Geschlossenheit sind das Ergebnis fair gelöster Konflikte. Wer als christlich-sozialer Arbeitnehmer in der CDU oder in den Gewerkschaften aktiv ist, der wird mit Konflikten rechnen müssen. Die Solidarität in der CDA macht es möglich, diese Konflikte nicht nur zu ertragen, sondern gemeinsam fruchtbar zu machen.