CDU Kreisverband Darmstadt-Dieburg

Besuch der Abtei St. Hildegard

Über Rüdesheim am Rhein liegt die Abtei St. Hildegard. Diese Abtei wurde nicht von Hildegard von Bingen selbst gegründet, sondern ist eine Nachfolge der Klostergründung in Eibingen; dieses damalige Kloster wurde Anfang des 19.Jahrhunderts aufgehoben und größtenteils abgerissen. Die Idee einer Neugründung.ging vor allem auf den Limburger Bischof Peter Joseph Blum (1842-1883) zurück, der Fürst Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1834-1921) zu einer Stiftung anregte. Am 2. Juli 1900 erfolgte die Grundsteinlegung und schon vier Jahre später konnte das Kloster von Benediktinerinnen aus der Abtei St. Gabriel in Prag bezogen werden.

In diesem neoromanischen Bau leben heute 47 Nonnen.

Angegliedert ist ein Klostercafe, in dem die Frauen der FU Darmstadt-Dieburg ein Mittagessen einnahmen, um dann im Anschluss ein Gespräch mit Schwester Hiltrud zu haben. Sie sprach von Berufung und die Möglichkeit die Stimme Gottes in sich zu hören, dass in jedem Mensch Gott wohnt und dass die Mitmenschlichkeit und die gegenseitige Fürsorge unser Leben bestimmen sollte.

Aber auch kritische Themen wurden offen diskutiert: warum sollen Frauen nicht die Priesterweihe erhalten, ist das Zölibat wirklich noch zu fordern, wie kann man die Verbrechen der Kindesmisshandlung aufklären und zukünftig verhindern? Wir erlebten eine für Gott streitende, weltoffene Nonne! Im Anschluss konnten wir an einer Meditation teilnehmen.

Im Klosterladen mit Vinothek erlebt man St Hildegard erneut in ihren naturkundlichen und medizinischen Schriften. Galant, Quendel oder Bertram sind die bekanntesten Hildegardgewürze. „ Wer am Herzen Beschwerden hat und herzbedingt ohnmächtig wird, der soll alsbald Galant essen, und es wird ihm besser gehen….( Hildegard von Bingen, Physica 1,13)

Jeden Tag zur selben Zeit verbringt eine Benediktinerin in der Abtei St. Hildegard mit Gebet. An unserem Besuchstag nahmen wir an der abendlichen Vesper teil.

Und immer wieder herrscht Ruhe, das Silentium…..– „ohne Stille“, sagt Schwester Hiltrud, „ könne man kein geistliches Leben führen.“