Vergangenen Mittwoch referierte Frau Cornelia Lange im Bürgerzentrum in Groß-Bieberau über die Erprobung des „Bildungs- und Erziehungsplans“. Anwesend waren Vertreter von Kindergärten, Schulen und dem Kreistag. Das gemeinsame Pilotprojekt des Hessischen Kultus- und Sozialministeriums startete zum Beginn des diesjährigen Schuljahrs und dauert bis Februar 2007. Der Bildungs- und Erziehungsplan gilt für Kinder im Alter zwischen 0 und 10 Jahren und steht unter dem Motto „Bildung von Anfang an“. Alle Regionen Hessens sind vertreten. Jeder Standort dieses Projekts besteht aus einem sogenannten ‘Tandem’, das sich aus einer Grundschule und einer Kindertageseinrichtung zusammensetzt. Z. Zt. sind 128 Tandempartner an der Erprobungsphase beteiligt. Für die wissenschaftliche Begleitung wurde ein „innerer Kreis“ von 45 Modellstandorten ausgewählt, während die übrigen Bewerber in einem „äußeren Kreis“ den Bildungsplan auf seine Praxistauglichkeit hin überprüfen können. Der Bildungs- und Erziehungsplan gibt einen Orientierungsrahmen für alle Bildungsorte, d. h. Familien, Kindertageseinrichtungen und Grundschulen vor. Das Bildungskonzept umfasst die gesamte kindliche Entwicklung zwischen dem ersten und dem zehnten Lebensjahr. Neuere Erkenntnisse aus dem Bereich der Hirnforschung und der Entwicklungspsychologie haben gezeigt, dass gerade die frühkindliche Phase zwischen 0 und 3 Jahren prägend für die weitere kognitive Entwicklung eines Kindes ist. Im Mittelpunkt des Plans steht das Kind, das für das zukünftige Leben vorbereitet werden soll. Bildung als ganzheitlicher Prozess soll Basiswissen- und Kompetenzen sowie Werthaltungen vermitteln. Kinder sollen sich als aktive Forscher und Entdecker neue Lebensbereiche selbstständig erschließen können. Dabei sollte ein Bewusstsein geschaffen und die Verantwortung für den eigenen Lernprozess von den Kindern übernommen werden. Eine ständige Selbstreflexion bzw. Selbstbewertung runden das Bild von einem optimalen Lernprozess ab. Somit werden die Kinder und späteren Jugendlichen befähigt, mit diversen Belastungs- und Stresssituationen positiv sich auseinander zu setzen. Denn starke Kinder sind in der Lage, verantwortungsvoll und wertorientiert mit den unterschiedlichen Rahmenbedingungen –und situationen ihres Lebens umzugehen. Letzten Endes ist es das Ziel, dass unsere Kinder erfolgreich sind, sich integrieren und dass auf diesem Weg die gesamte Gesellschaft gestärkt wird. i. A. Björn Kühn Quelle: ACDL Kreisverband Darmstadt-Dieburg