Hartz IV Diskussion: Arbeit muss sich gerade auch für junge Arbeitnehmer lohnen - CDU-Kreisvorsitzender Manfred Pentz stellt sich hinter Ministerpräsident Roland Koch
Als jüngster hessischer Kreisvorsitzender versteht Pentz den Unmut vieler Menschen in der Bevölkerung. „Gerade junge Menschen, die Tag für Tag arbeiten und Sozialabgaben zahlen, empfinden es als Ungerechtigkeit, dass Empfänger von Sozialleistungen teilweise das gleiche oder sogar mehr Geld monatlich zur Verfügung haben, als diejenigen, die nichts tun und Hartz IV beziehen“, so der Kreisvorsitzende.
Frust herrsche, so Pentz, auch über die zu hohe Abgabenlast. Dies erfahre er immer wieder in Gesprächen mit jungen Menschen. Deshalb fordert auch der CDU-Kreisvorsitzende, dass „jedem Hartz-IV-Empfänger grundsätzlich abverlangt werden kann, dass er als Gegenleistung für die staatliche Unterstützung gegebenenfalls einer Beschäftigung nachgeht“.
Nach Pentz` Auffassung müssten sich auch die Gewerkschaften hinter die Menschen stellen, die täglich arbeiten gehen, um ihre Familien ernähren zu können. „Für diese Menschen ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn arbeitsfähige, jedoch arbeitsunwillige Menschen von Transferleistungen leben und dafür keiner Tätigkeit nachgehen“, so Pentz. Weiterhin erklärt Pentz, dass es in der Bevölkerung kein Verständnis gibt, wenn Bürger, die jeden Tag arbeiten müssen, feststellen, dass eine vierköpfige Familie mit einem Verdiener ein Einkommen von 2300 bis 2500 Euro Brutto erzielen muss, um dasselbe zu haben, wie eine Familie die von staatlicher Unterstützung lebt.“ Um zu vermeiden, dass dies als Provokation verstanden werde, müsse Transferempfängern eine Anstrengung abverlangt werden, zeigte sich der CDU-Politiker überzeugt.
Verwunderlich sei es auch, „dass in unserer Gesellschaft meist nur diejenigen demonstrieren und sich lauthals beschweren, die Transferleistungen erhalten und nicht diejenigen, die Leistungen an die Gesellschaft erbringen und damit zum sozialen Frieden unserer Gesellschaft maßgeblich beitragen“.
Zugleicht stellt Pentz klar, dass es nicht um eine Pauschalkritik an Hartz IV-Empfängern geht: „Es gibt viele Menschen, die sich sehr intensiv um eine Stelle bemühen, aber eben auch andere, die das System ausnutzen“. In diesem Zusammenhang macht Pentz deutlich, dass „durch eine deutlich sichtbare Minderheit das ganze System der sozialen Sicherheiten diskreditiert wird.“
Als junger Kommunalpolitiker ist Manfred Pentz dankbar, dass Ministerpräsident Koch dieses elementare Thema angesprochen hat. Unverständnis empfindet er jedoch darüber, dass „man einem solch grundsätzlichen und gesellschaftlich wichtigen Thema nicht über die Parteigrenzen hinweg mit konstruktiv begegnet“.