Manfred Pentz: „Stadt-Land-Bahn muss bis nach Groß-Zimmern geführt werden“ - „Ausführung in Eisenbahnspurweite schafft weitere Chancen“
Die CDU im Landkreis Darmstadt-Dieburg setzt sich für den vollständigen Bau einer Schienenverbindung von Darmstadt bis Groß-Zimmern ein. Ein Bau nur bis Roßdorf ist nach Ansicht des Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Manfred Pentz unvollständig: „Die Ostkreisbahn muss die Menschen dort abholen, wo sie wohnen. Nur ein attraktives Schienenangebot kann eine alternative zum Auto sein.“
Die CDU befürchtet, dass die Investitionskosten durch ein erforderliches Querungsbauwerk am Darmstädter Ostbahnhof die Baukosten in die Höhe treiben könnten. Nach den derzeit vorliegenden Planungen wäre ein Querungsbauwerk über oder unter der Odenwaldbahn-Strecke erforderlich. Dies würde zu einem ungünstigen Nutzen-Kosten-Faktor führen.
Bereits der Straßenbahn-Ergebnisbericht aus dem Jahr 2003 der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) führt aus: „Es ist festzustellen, dass ein hoher Anteil der zu erwartenden Kosten durch die Trassenführung im Bereich des Darmstädter Ostbahnhofs und die damit verbundene Unterführung von Odenwaldbahn und B 26 entsteht.“ „Kosten Brücken-/Unterführungsbauwerke: 20,5 Mio. EUR der Gesamtkosten von 82,3 Mio. EUR“
Um die Kostenexplosion zu vermeiden, soll nach dem Wunsch der CDU die derzeit laufende Untersuchung um weitere Varianten erweitert werden. Nach Ansicht der CDU könnte durch eine Ausführung in Normalspur (1435 mm Spurweite) die DB-Gleise im Ostbahnhof auf einem kurzen Abschnitt mitgenutzt werden. Das Querungsbauwerk würde eingespart werden und durch die Gleisverbindung von Odenwaldbahn und „Stadt-Land-Bahn“ ersetzt. Am heutigen Bahnübergang am Ostbahnhof würden die Gleise „Stadt-Land-Bahn“ aus der Odenwaldbahn ausgefädelt werden. Von da an würden diese als normalspurige Straßenbahn zum Marktplatz in Darmstadt weitergebaut. Mittels eines Drei-Schienen-Gleises könnten von Marktplatz bis zum Darmstädter Hauptbahnhof die Gleise weiter mitgenutzt werden. Dies ist günstiger als das Querungsbauwerk.
In der Region Kassel werden bereits Hybridfahrzeuge eingesetzt, die außerhalb der Stadt von einem Dieselmotor angetrieben sind, um dann in der Stadt mit Strom zu fahren. Diese Lösung würde die Baukosten der Schienenverbindung nach Groß-Zimmern ebenfalls günstiger machen. Zudem wäre am Linienendpunkt keine platzfressende Wendeschleife erforderlich, sondern nur ein Wendegleis. Auf diese Weise würde die „Grüne Mitte“ in Groß-Zimmern an das Darmstädter Straßenbahnnetz bei einem geringstmöglichem Flächenverbrauch angeschlossen.
Als weiteren Vorteil der Gleisverbindung von „Stadt-Land-Bahn“ und Odenwaldbahn zeigt sich auch, dass durch dieses System auch Verbindungen aus Groß-Zimmern und Roßdorf zu den Arbeitsplatzschwerpunkten im Darmstädter Norden und nach Frankfurt ermöglicht werden. Ebenfalls wäre auch eine „Stadt-Land-Bahn“-Linie von Erbach in die Darmstädter Innenstadt möglich.
Um die Vorteile einer „Stadt-Land-Bahn“-Linie in die Überlegungen mit einzubeziehen, wird die CDU in der kommenden Dadina-Verbandsversammlung einen entsprechenden Antrag einbringen.
„Die technischen Möglichkeiten müssen genutzt werden, um jetzt einen hohen Nutzen-Kosten-Faktor für die Ostkreisbahn zu erreichen. Es darf keine weitere Zeit mehr vergeudet werden, um die umweltschonende Mobilität mit allen Bundeszuschüssen zu sichern“, erklärte CDU-Kreisvorsitzender Manfred Pentz abschließend.
Internetverweise zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tram-train
http://de.wikipedia.org/wiki/Regiotram
Dieselhybrid-Regiotram: http://www.nvv.de/1260.html