Kranzniederlegung zum Gedenken an Dr. Franz-Hermann Kappes am 24.08.2012
Kappes war am 25. Januar 1987 als Nachfolger des aus dem Amt ausgeschiedenen Bundestagsabgeordneten Professor Dr. Carl Otto Lenz zum ersten Mal von der Bevölkerung in direkter Wahl in das zu dieser Zeit noch in Bonn angesiedelte Bundesparlament gewählt worden.
In Anerkennung seiner für die Bergstraße geleisteten Arbeit und seiner Kontaktfreude zur Bevölkerung entsandte diese ihn am 2. Dezember 1990 erneut in die Tätigkeit im Berliner Parlament.
Verstorben war der Abgeordnete am 24. August 1992 durch Herzversagen im Dieburger Krankenhaus.
In seiner Würdigung verwies Dr. Michael Meister bei der Kranzniederlegung auf das Ereignis der Wiedervereinigung in Deutschland, die Kappes als Parlamentarier erleben und noch kurze Zeit mitgestalten durfte.
Für ihn war, so aus seinem Jungwählerbrief aus dem Jahre 1990 zitiert, „die Einheit eine großartige Sache und zugleich eine Frage sowohl des Herzens, als auch des Verstandes“.
Der Lebensweg des Menschen Franz-Hermann Kappes war von Geradlinigkeit und Grundsatztreue gekennzeichnet, die er auch in die vorherige berufliche Herausforderung als Landrat des Kreises Darmstadt-Dieburg von 1977 bis 1985 eingebracht hat.
Nicht von oben regieren, sondern die Bürger im Gespräch mitnehmen, war seine Devise.
Am besten beschrieb ihn Hans Hildenbeutel von der „Odenwälder Zeitung“ in seiner Würdigung „Es ging ihm um die Sache, nie um Optik“.
Wolfgang Schäuble hat dies beim Gedenken an den 60. Geburtstag des Verstorbenen im Jahre 1998 wie folgt gewürdigt: “Seine festen politischen Überzeugungen und seine ungeheure Schaffenskraft haben wesentlich zum Profil und zur Leistungsfähigkeit der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag beigetragen.“
Die ungewöhnliche Ausstrahlung seiner Persönlichkeit, sein beispielgebender Optimismus, sein Rat und seine Hilfe werden allen in dankbarer Erinnerung bleiben.