„Es zeigt sich wieder einmal, wie wichtig zuerst der Dialog mit allen Beteiligten ist, bevor irgendwelche Konsensvorschläge an die Öffentlichkeit gelangen“, kritisiert der CDU-Landratskandidat Dr. Werner Thomas die momentane Diskussion zur ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim. Man hätte bei allen Beratungen nicht nur die Landräte für die Landkreise und den Oberbürgermeister für die Stadt Darmstadt, sondern auch alle Bürgermeister, Kommunalpolitiker und vor allem Bürgerinnen und Bürger der Anliegerkommunen in die Diskussion miteinbeziehen müssen. „Dieser Versuch und auch die momentan vermeintlich vorliegende Konsenslösung sind gescheitert“, fasst Dr. Thomas die aktuellen Aussagen der Anliegerkommunen zusammen.
Bild: Wolfgang Roth „Ich respektiere den Wunsch der Stadt Darmstadt und der Region für einen ICE-Anschluss“, so der Dieburger Bürgermeister. „Allerdings darf hierbei nicht das Sprichwort ‚Koste es, was es wolle‘ gelten.“ Man müsse sowohl die Bau- und Betriebskosten, als auch den Eingriff in die Natur und die Belastung der Menschen im Auge behalten. Daher müsse auch geprüft werden, ob es nicht andere intelligente Lösungen für Darmstadt gibt und ob nicht zum Beispiel eine eng getaktete Direktverbindung Darmstadt Hauptbahnhof – Frankfurt Hauptbahnhof bzw. Darmstadt Hauptbahnhof – Frankfurt Flughafen ohne Zwischenhalt die bessere Alternative wäre. „Diese beiden Direktverbindungen schmälern weder die Bedeutung Darmstadts als Wissenschaftsstadt noch der südhessischen Region“, erläutert der parteilose Landratskandidat.
Die Bürgerinnen und Bürgern hatten sich bereits mit dem Bau einer ICE-Neubaustrecke durch den Westkreis von Weiterstadt über Griesheim, Pfungstadt, Bickenbach und Alsbach-Hähnlein arrangiert. „Allerdings wird die direkte Anbindung des Darmstädter Hauptbahnhofes nur durch eine zusätzliche Schienendirektverbindung entlang der Bundesautobahnen A 5 (nördlich von Darmstadt) und A 67 (südlich von Darmstadt) erkauft. Diesen hohen Preis für die Anliegerkommunen sind die vier südhessischen Landräte und der Darmstädter Oberbürgermeister bereit zu zahlen“ stellt Dr. Thomas fest, „aber ob das so auch die Bürgermeister der betroffenen Kommunen gutheißen?“
„Bei der jetzigen Konsenslösung sind die Städte Griesheim, Weiterstadt und vor allem Pfungstadt die großen Verlierer. Die Landkreisbewohner haben direkt keine Vorteile von der Neubaustrecke, die nicht nur für ICE-Züge, sondern vor allem für Güterverkehrszüge gebaut wird und müssen zusätzlich den Lärm und die Zerstörung ihrer Naherholungsgebiete hinnehmen. Dies werde ich als Landrat so nicht akzeptieren“, so Dr. Thomas abschließend.