„Der neue Hochschulpakt ist die konsequente Fortsetzung unseres Erfolgskurses“, begrüßte die hochschulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Karin Wolff, die Unterzeichnung des neuen Hessischen Hochschulpaktes für die Jahre 2016 bis 2020 durch Ministerpräsident Volker Bouffier, Wissenschaftsminister Boris Rhein und die 13 Präsidentinnen und Präsidenten der hessischen Hochschulen und Fachhochschulen. „Die Hochschulen in Hessen haben weiterhin Vorfahrt: Mit dem neuen Hessischen Hochschulpakt erhalten sie ein einmaliges Maß an Planungssicherheit. Neun Milliarden Euro werden ihnen in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen – ein historischer Höchststand und eine große Herausforderung angesichts der Schuldenbremse. Die Hochschulen wie auch die Landesregierung haben mit dem Abschluss oft schwieriger Detailverhandlungen eine enorme Leistung vollbracht, die ein solides Fundament für die Wissenschafts- und Forschungspolitik der kommenden Jahre bildet.“
Unter anderem sei die Vereinbarung des Koalitionsvertrages zwischen CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN umgesetzt worden, nach welcher die Grundfinanzierung für die Laufzeit des neuen Paktes mit einem Prozent oberhalb der Inflation, maximal mit drei Prozent, gesteigert werde: „Für den Fall einer niedrigen Inflationsrate wird den Hochschulen zudem garantiert, dass die Tarif- und Besoldungssteigerungen ausgeglichen werden, solange der hierfür erforderliche Finanzbedarf die mittelfristige Finanzplanung nicht übersteigt. Auch dies ist bundesweit beispielhaft.“
Die weiteren Eckpunkte entwickelten die Gesamtstruktur des mittlerweile vierten Hochschulpaktes deutlich nach vorne. „Nach der erheblichen Ausweitung der Studienplatzkapazitäten vor dem Hintergrund des enormen Anstieges der Studentenzahlen wird nun der erfolgreiche Abschluss des Studiums, also die Studienerfolgsquote, in das Zentrum der Bemühungen gerückt“, so Wolff.
„Die noch viel zu häufig anzutreffenden Studienabbrüche bedeuten nicht nur vergebliche Aufwendungen und Bemühungen der Fachbereiche, sondern oftmals auch Einschnitte in die individuelle Lebensplanung junger Menschen. Mehr Studienabschlüsse zu verwirklichen, ohne Abstriche an der Qualität zu machen, ist daher eine schwierige, aber sehr lohnenswerte Zielsetzung. Zu diesem Zweck werden sich die Hochschulen z. B. verstärkt um den Übergang von der Schule zur Hochschule und um eine gezieltere Betreuung der Studierenden in der Studieneingangsphase kümmern.“ Hierzu würden die Anreize für die Lehre und den Studienerfolg verstärkt, indem das Budget für die entsprechende Zuweisung für Absolventen um 30 Millionen jährlich für die Laufzeit des Paktes erhöht werde.
Es sei in diesem Zusammenhang ebenfalls zu begrüßen, dass die Hochschulen der Herausforderung befristeter Beschäftigungsverhältnisse begegnen wollten, um mehr Planbarkeit auch in diesem Bereich zu verwirklichen. „Daueraufgaben sollten nach Möglichkeit auch im Rahmen dauerhaft angelegter Stellen wahrgenommen werden“, so Wolff.
Gerade der Anteil der Studierenden an den hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen) solle gesteigert werden, und hier insbesondere im Bereich der MINT-Fächer und des dualen Studiums. So werde das Land neue Projekte und Programme zum Ausbau der Forschungsaktivitäten an Fachhochschulen mit 3 bis 5 Millionen Euro jährlich finanzieren: „Darüber hinaus wird die Zahl der über den Hochschulpakt vergüteten Studierenden je Hochschule festgeschrieben, um einen rein zahlenmäßigen Wettbewerb zulasten der Studienqualität zu vermeiden. Mehr Studierende werden nicht zusätzliche Mittel zulasten der anderen Hochschulen bedeuten. Mit diesen Grundsatzentscheidungen stärken wir den Wissenschafts- und Forschungsstandort Hessen für die Herausforderung der Zukunft“, so Wolff.