Nach dem Auftritt des Blockupy-Organisators Ulrich Wilken bei einer Veranstaltung der Linken am Mittwoch in Frankfurt-Höchst kritisierte der Generalsekretär den Landtagsabgeordneten scharf. „Herr Wilken verstrickt sich immer tiefer in die Blockupy-Krawalle. Es wird immer deutlicher, dass der Mann ein völlig gestörtes Verhältnis zur Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung hat.“
Wilken hatte am Mittwoch die „wichtige organisatorische Rolle“ der Linkspartei bei Blockupy betont. In Deutschland sei vor allem das von ihm selbst als „linksradikal“ bezeichnete Spektrum stark in der Mobilisierung gewesen, in Deutschland vor allem „die Interventionistische Linke und das Ums-Ganze-Bündnis“, das im Kern aus der Antifa bestehe, sagte Wilken. Mit diesen Gruppen, sagte Wilken frei heraus, arbeite er seit Jahren zusammen. „Uns ist allen klar, und das war auch vorher klar“, sagte Willen weiter, „dass die einzelnen Vertreter sowohl aus der Interventionistischen Linken als auch aus dem Ums-Ganze-Bündnis […] aggressiv, mindestens auf Gegenstände, wenn nicht sogar auf Menschen in Uniform zugehen. Wir haben im Blockupy-Bündnis gesagt: ‚Trotzdem: wir arbeiten zusammen!‘“.
Die Ausflucht von Herrn Wilken, die Gewalt bei Blockupy sei nicht von Blockupy geplant worden, ist unglaubhaft. Wer mit voller Absicht mit Linksradikalen zusammenarbeitet, die „aggressiv auch auf Menschen in Uniform zugehen“, wie Wilken euphemistisch formuliert, der darf sich nicht wundern, wenn die menschenverachtenden Exzesse herauskommen, die wir in Frankfurt am Main am 18. März 2015 erleben mussten.
Die Abgrenzungsversuche von Herrn Wilken werden immer ungeheuerlicher und entlarven das Weltbild eines Mannes, der das Scharnier zur gewalttätigen linksextremen Szene sein möchte: „Wir“, so Wilken am Mittwoch weiter, „planen keinen bewaffneten Aufstand“, das stehe auch im Parteiprogramm der Linken. Wilken weiter: „Da steht nicht drin, dass wir nicht mit denen zusammenarbeiten, die es anders sehen“. Wilken äußerte Verständnis für die Gewalttäter, die sagen würden: „Leute, wir haben drei Jahre lang hintereinander auf die Fresse gekriegt in Frankfurt. Immer wieder von der Polizei, und immer wieder haben Gerichte festgestellt, dass das rechtmäßig war. Irgendwann reicht’s!“ Das, so Wilken, „muss man verstehen“, er teile es nicht, müsse es aber verstehen.
Der Generalsekretär Pentz widerspricht Wilken energisch: „Nein, Gewalt gegen Polizei muss und kann ich nicht und niemals verstehen. Die Äußerungen von Herrn Wilken sind vollkommen inakzeptabel. Seine Verschwörungstheorien, die Ausschreitungen am Vormittag würden auch auf das Konto von „Provokateuren der Geheimdienste und der Polizei“ gehen, setzen dem noch eins drauf.
Auch was der angeblich friedliche und bunte Blockupy-Konsens gewesen sein soll, wird jedem deutlich, der Wilken unter seinesgleichen reden hört: „Bengaloschmeißen ist für mich nicht marodierend, Feuerwehrleute oder Bullen attackieren, ist was ganz anderes“, so Wilken am 6.5.2015 wörtlich. „Wer Polizistinnen und Polizisten – Menschen in Uniform, die die gleiche Menschenwürde haben wie jeder andere – als ,Bullen‘ diffamiert, wer die Polizei, wie Wilken, als ‚Agent des Kapitals und der Unterdrückung‘ bezeichnet, lässt erkennen, wes Geistes Kind er ist“, machte Pentz unmissverständlich deutlich.
„Wilken muss zurücktreten“, forderte der CDU-Generalsekretär Pentz abschließend.