Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein mit Vertretern der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), der Industrie und Handelskammer (IHK), des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und den Hochschulen des Landes würde heute über den erfolgreichen Start des Modellversuchs für beruflich Qualifizierte informiert. Zum Wintersemester 2016/17 konnten erstmals in Hessen junge Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung auch ohne Berufserfahrung und Abitur ein Studium aufnehmen. Die hochschulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Karin Wolff, erklärte dazu:
„Die gesellschaftliche Anerkennung von Bildungswegen beginnt für uns nicht erst mit einem Doktortitel oder Magisterabschluss. Berufliche und akademische Ausbildung haben für uns den gleichen Stellenwert. Beide eröffnen attraktive Zukunftsperspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Und Beides ist für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg unseres Landes von enormer Bedeutung. Für diese gesellschaftliche Wertschätzung werben wir und tragen dazu bei, Stoppschilder zwischen den Bildungswegen abzubauen. Daher haben wir uns im vergangenen Jahr entschieden, bei der Neufassung des Hessischen Hochschulgesetzes den Weg für einen Modellversuch freizumachen, der es Absolventen mit mittlerem Bildungsabschluss erstmals ermöglicht, bereits nach einer dreijährigen anerkannten Berufsausbildung mit mindestens der Abschlussnote 2,5 einen prüfungsfreien Zugang zu allen gestuften Studiengängen an den Hochschulen des Landes zu erhalten. Für alle, die sich mit Leidenschaft und Engagement für eine duale Ausbildung entscheiden, bedeutet dies: Eine erfolgreiche berufliche Ausbildung in Hessen muss nicht der Abschluss des Bildungsweges sein, sondern kann Ausgangspunkt weiterer Schritte sein, sei es zu einem Meisterbrief oder sei es zu einem Studium. „Kein Abitur“ – ist keine Sackgasse.“