Die Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichstellung, Generationen und Soziales der CDU-Kreistagsfraktion, Marita Euler, hat die geplante Einrichtung eines Facharbeitskreises Frauen kritisiert. Der Kreisausschuss hatte auf Empfehlung der Frauenkommission zugestimmt, einen Arbeitskreis zur Förderung von Frauen im Berufsleben einzurichten. „Allein die geplante Besetzung spricht Bände“, so Euler. Das Gremium soll sich aus je einer Vertreterin der Bildungszentren ZIPP und SEFO (die eine den Plänen zugrunde liegende Studie veröffentlicht haben), zwei Vertretern aus dem Fachbeirat der Kreisagentur für Beschäftigung (KfB), der Betriebsleiterin der Agentur, der früheren Frauenbeauftragten und der jetzigen Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit Dagmar Zeiß zusammensetzen. „Alle sechs Mitglieder des Arbeitskreises hätten denselben Hintergrund, nämlich die Frauenförderung. Die Politik soll anscheinend nur als Randerscheinung vertreten sein. Gegen eine so einseitige Besetzung wenden wir uns ganz entschieden!“ stellte Euler klar. Schützenhilfe erhält Euler vom Kreisvorsitzenden der CDU Manfred Pentz. Er wendet sich auch dagegen, dass zusätzlich eine Frauenbeschäftigungsgesellschaft mit nicht unerheblichem Budget gegründet werden soll. „Aus meiner Sicht ist das ein Fass ohne Boden“, kritisiert er. Es werde weder eine konkrete Summe als Budget genannt, noch gebe es Angaben zu den Aufgaben und Inhalten dieser Gesellschaft. „Der Hinweis darauf, dass die inhaltliche Ausgestaltung Aufgabe des Facharbeitskreises sei, hilft in der Sache nicht weiter“, so Pentz. Auch die Grundlagen auf die sich das Projekt stützt seien der CDU suspekt, erklärte Euler weiter. Es handelt sich dabei zum einen um ein Forschungsprojekt der EFH Darmstadt, das seine Schlüsse aus der Befragung von 58 Frauen aus dem Landkreis zieht. Für die Arbeitskreisvorsitzende ist das völlig unzureichend:„Eine Befragung von 58 Frauen kann ja wohl kaum als repräsentativ bezeichnet werden.“ Zum anderen verweisen die Befürworter des geplanten Facharbeitskreises auf den Abschlussbericht des Frauenbüros Darmstadt-Dieburg. Der Bericht hatte am Beispiel von neun Kommunen im Landkreis die Auswirkungen der Arbeitsmarktreformen auf Frauen untersucht. „Die Auswahl der Kommunen ist jedoch alles andere als objektiv“, moniert Marita Euler. „Angeblich um einen Mittelwert zu bilden aus groß – klein und Ost – West wurden nur Gemeinden mit besonders starken Frauenbüros ausgewählt. Das verzerrt die Realität.“ Die CDU-Politikerin hofft, dass die Pläne für den Facharbeitskreis Frauen noch einmal überdacht werden: „Die CDU setzt in dem wichtigen Bereich der Frauenförderung auf Qualität statt auf Quantität. Ein weiterer Arbeitskreis kostet viel Geld, das lieber in den Ausbau bereits vorhandener Strukturen fließen sollte!“ so ihr Fazit. Quelle: CDU-Kreisverband und CDU-Kreistagsfraktion Darmstadt-Dieburg