Die CDU-Kreistagsfraktion Darmstadt-Dieburg begrüßt den Rücktritt des Vorsitzenden des Senio Zweckverbandes, Alois Macht (SPD). „Nach den durch die Presse bekannt gewordenen Fehlentwicklungen beim Bau der Senio-Einrichtungen in Fischbachtal und Groß-Bieberau war dieser Schritt überfällig“, so der Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion, Lutz Köhler.
„Allerdings müssen weitere personelle Veränderungen folgen. So wird die CDU in der Senio Verbandsversammlung die Ablösung der Senio Verwaltungsleiterin fordern. Wir als Kreis CDU sind von der Art und Weise, wie die Verwaltungsleiterin die Senio führt nicht überzeugt und finden, dass sie einen Großteil der Schuld an der derzeitigen Misere des Senio Verbandes trägt. Ein Hobbypolitiker und diese Verwaltungsleiterin, sind vielleicht nicht das geeignete Führungsteam für einen Verband in dieser Größe und Bedeutung. Wir erwarten hier mehr Professionalität“, so Köhler weiter.
Entsetzt zeigt sich die CDU Kreistagsfraktion auch über die Äußerung des Groß-Bieberauer Bürgermeisters, Edgar Buchwald, welcher gegenüber der Presse den Mietern die Schuld für die Miesere gab.
„Solch eine Äußerung zeigt doch, dass man Grundzüge der Immobilienwirtschaft nicht verstanden hat, wenn man Mieter dafür verantwortlich machen will, dass die vertraglich vereinbarte Mietsache nicht zum vereinbarten Termin zur Verfügung steht. Die Äußerung des Bürgermeisters zeigt mit welcher Sachkenntnis hier gearbeitet wird. Die Verantwortung hierfür, wie auch für die Baumängel, trägt zunächst einmal der Bauherr gegenüber den Mietern. Schade, dass Herr Buchwald sich vor dieser Verantwortung drückt. In Anbetracht des Kummers und der Sorgen, welchen die Senio Führung über die Mieter gebracht hat sind die Äußerungen von Herrn Buchwald ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Hierfür ist eine Entschuldigung bei den Betroffenen nötig“, so Köhler zur Berichterstattung im Darmstädter Echo.
Insgesamt bekräftigt die bedauerliche Entwicklung des Senio Verbandes in der jüngsten Vergangenheit die CDU-Kreistagsfraktion in ihrer Meinung, dass es einer organisatorischen Veränderung des Verbandes bedarf. Aus diesem Grund hat die Kreistagsfraktion kürzlich ein Thesenpapier für die Zukunft der Senio erarbeitet. Im Kern geht das Thesenpapier davon aus, dass der Senio Verband in eine Stiftung umgewandelt werden soll. Dies hätte vereinfacht ausgedrückt mehrere Vorteile.
Der Einfluss der Kommunalpolitik auf die grundsätzliche Entwicklung der Senio bleibt erhalten. Damit einhergehen muss eine Professionalisierung der Führung. In einer Stiftung würde ein professioneller Geschäftsführer das Tagesgeschäft übernehmen, welcher per Stiftungsrecht verpflichtet ist, das Kapital der Senio zu erhalten anstatt riskante Investitionen in Projekte zu tätigen, welche am Bedarf vorbeigeplant sind.
Außerdem muss in dieser Stiftung die Pflege und der Betrieb der Häuser wieder zusammengeführt werden. Dies wäre insbesondere bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der Senio dringend notwendig. Hier krankt das derzeitige Modell eindeutig. Schließlich kann man keine Immobilien bauen und verwalten, wenn man keine operative Erfahrung in der Altenpflege hat.
Doch bevor es zur Gründung einer Stiftung kommt sollte nach Ansicht der CDU Kreistagsfraktion die Stelle der Verwaltungsleitung der Senio öffentlich ausgeschrieben werden mit dem Ziel eine professionelle Führungskraft zu finden, welche dann auch in Personalunion die Gersprenz GmbH führt. „Betrieb der Pflegeeinrichtungen und die Verwaltung des Immobilienbesitzes müssen Hand in Hand gehen. Hierfür bedarf ist kompetenter Hände, welche es zu finden gilt“, so Köhler abschließend.