„Gerade die Presseberichterstattungen über die ursprünglich angekündigten Straßensperrungen der B 26 am Ostbahnhof (Trogsanierung) und der B 426 im Lohbergtunnel im nächsten Jahr haben erneut die Wichtigkeit einer gemeinsamen Abstimmung bei Verkehrsprojekten und Baumaßnahmen der gesamten Region gezeigt“, berichtet der CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende Lutz Köhler.
In Zusammenarbeit mit Kommunal- und Landespolitikern, allen voran unserem Landtagsabgeordneten Manfred Pentz, konnte in Gesprächen mit der Stadt Darmstadt, Hessen Mobil und dem Hessischen Verkehrsministerium der Konsens erzielt werden, dass die beiden Straßensperrungen nicht zeitgleich erfolgen sollen. „Zudem wird mit der umfangreichen Trogsanierung am Ostbahnhof gewartet, bis die Stadt Darmstadt die Planungen für eine reine Busspur abgeschlossen hat“, freut sich Köhler weiter. „Es ist immer besser, wenn man miteinander statt übereinander redet.“
Die Christdemokraten bringen in die Kreistagssitzung am 9. September 2019 einen umfangreichen Antrag mit kurz-, mittel- und langfristigen Ideen zur Lösung der Verkehrsprobleme, vor allem vom östlichen Landkreis nach Darmstadt kommend, ein. „Wir setzen uns für einen ständigen Arbeitskreis von Stadt Darmstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg, den umliegenden Kommunen, RMV, DADINA und Hessen Mobil ein, um Baumaßnahmen und Straßensperrungen frühzeitig aufeinander abzustimmen. Das Einstellen eines Pendlerkoordinators der Stadt Darmstadt ist ein erster Schritt in die richtige Richtung“, lobt der verkehrspolitische Sprecher der Kreistagsfraktion Heiko Handschuh.
Um die Probleme für die Pendlerinnen und Pendler während der angekündigten siebenmonatigen Bauzeit an der B 26 zu schmälern, beantragen die Kommunalpolitiker auch ein zeitgemäßes Baustellenmanagement. „Unsere Wunschvorstellung ist es, dass morgens der Berufsverkehr stadteinwärts und abends stadtauswärts an der Baustelle vorbeifahren kann. Dieses Modell wurde bereits auf zahlreichen Baustellen der Autobahnen getestet und sollte daher auch in Darmstadt praktiziert werden. Weiterhin sollen RMV und DADINA ihr Fahrplanangebot von Bus und Bahn ausweiten, um damit während der Bauphase für die Pendlerinnen und Pendler eine annehmbare und ausreichende Alternative zu schaffen“, fordert der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der DADINA-Verbandsversammlung Tobias Träxler. Auch für eine weiträumige LKW-Umleitung während der Sperrung des Lohbergtunnels zur Entlastung der Anwohnerinnen und Anwohner in Mühltal setzt sich die CDU-Kreistagsfraktion ein.
Auch das Erfolgsmodell Odenwaldbahn und die bereits jetzt bestehenden Kapazitätsprobleme beschäftigen die CDU´lerinnen und CDU´ler. „Der Ausbau der Odenwaldbahn (z. B. abschnittsweise zweigleisig, verlängerte Bahnsteige und Ausweichmöglichkeiten) und die Umsetzung eines neuen, ausgeweiteten Fahrplankonzeptes für beide Streckenäste sollen gemeinsam mit der RMV, dem Land Hessen und den Kommunen zeitnah realisiert werden. Allerdings sollte der RMV insbesondere bereits alle Möglichkeiten ausschöpfen, um auf den Bahnlinien in der Region (insbesondere der Odenwaldbahn) die notwendigen Zusatzleistungen im Eisenbahnverkehr zu schaffen“, fordert der örtliche Landtagsabgeordnete Manfred Pentz.
Drei bereits bekannte und teilweise leider verworfene Projekte wollen die Christdemokraten weiterverfolgen. „Unser Ziel ist weiterhin der Bau einer Umgehungsstraße um Darmstadt, auch um dem – trotz aller Prognosen steigenden – Individualverkehr gerecht zu werden und die Anwohnerinnen und Anwohner Darmstadts vor Lärm, Feinstaub etc. zu schützen. Der Bau einer Umgehungsstraße nur auf dem Gebiet des Landkreises ist leider auch nach des sog. Rentsch-Gutachtens nicht möglich“ stellt Köhler die CDU-Position klar. „Weiterhin wollen wir den Bau einer Straßenbahn von Weiterstadt nach Darmstadt umsetzen, sobald die Förderfähigkeit durch eine erfolgreiche Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) bescheinigt ist.“ Außerdem stehen die Kommunalpolitiker nach wie vor zum Bau einer Schienenverbindung von Darmstadt in den Ostkreis nach Roßdorf und Groß-Zimmern. „Der Realisierung stehen derzeit eher formelle Hürden im Weg. Wir uns setzen uns gemeinsam mit unseren beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Astrid Mannes und Patricia Lips bei der Bundesregierung für die Anpassung der Kriterien bei den Nutzen-Kosten-Untersuchungen (NKU), wie z. B. die stärkere Berücksichtigung von Feinstaubbelastung, Dieseldurchfahrtsverbot, Umwelt- und Siedlungsentwicklungsaspekte sowie bereits bestehender Bus- und Bahnlinien, einsetzen“, erläutert Träxler.
„Dies alles sind Projekte und Ideen, die uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnten begleiten werden und die die Region nur gemeinsam lösen kann. Daher müssen wir vorurteilsfrei auf alle Verkehrsträger blicken und alle Möglichkeiten für den Ausbau des ÖPNV, des Radverkehrs, aber auch der Straßen prüfen und dann gemeinsam umsetzen“, so Pentz abschließend.